Karwendel Nord-Süd
Autorentipp
Wegearten
Höhenprofil anzeigenEinkehrmöglichkeiten
Vereiner AlmKarwendelhaus
Kastenalm
Hallerangerhaus
Pfeis-Hütte
Weitere Infos und Links
Übernachten
1. Tag: Karwendelhaus (1765 m), geöffnet von Anfang Juni bis Mitte Oktober, +43 720 983554, info@karwendelhaus.com, www.karwendelhaus.com
2. Tag: Hallerangerhaus (1768 m), geöffnet von Anfang Juni bis Mitte Oktober, +43 720 347028, info@hallerangerhaus.at, www.hallerangerhaus.at
Halleranger-Alm (1774 m), Anfang Juni bis Oktober, +43 664 1055955, schallhart@halleranger-alm.at, www.halleranger-alm.at
Mehr Informationen zu den aktuellen Fahrplänen, den Hütten, den Wanderungen und dem Naturpark Karwendel überhaupt findest Du hier:
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Tag 1
Von der Bushaltestelle „Isar-Seinsbrücke“ aus sehen wir schon die Felswände der westlichen Karwendelkette abweisend aufragen. In diese Wildnis wandern wir heute auf eher unbekannten Pfaden. Zunächst folgen wir der gut ausgebauten Forststraße zur Seinsalm, die wir schon nach wenigen Metern erreichen. Hier folgen wir rechts der Straße, die leicht bergan in Richtung Vereineralm/Krinner-Kofler-Hütte geht. Nach gut 20 Minuten erreichen wir eine Abzweigung, rechts geht es zur Aschau Alm. Bei Nässe empfiehlt es sich, auf der Forststraße zu bleiben; bei Trockenheit wenden wir uns aber rechts, überqueren den Seinsbach und folgen dem Jägersteig hinter der Aschau Alm bis zur Vereineralm (1406 m). Hier kann man gut auf den Wiesen pausieren; auf den Felsen südlich der Alm lassen sich oft Gämsen beobachten.
Kurz hinter der Vereineralm zweigen wir dann rechts auf den Steig zum Bärnalplpass (1821 m) ab. Nach einer guten Stunde kommen wir an ein Steilstück, hier ist Vorsicht geboten. Im Frühling können hier Schneefelder die ansonsten harmlose Begehung lebensgefährlich machen! Mit Stahlseilen versichert erklimmen wir in ca. einer Stunde den Pass, der seinen Namen nicht grundlos hat: früher nutzten die natürliche Lücke auch Bären auf ihren Wanderungen. Am Pass, der zugleich die Staatsgrenze ist, pausieren wir und halten eher nach Gämsen als nach Bären Ausschau. Gut anderthalb Stunden brauchen wir von hier aus für die teilweise recht mühsame Hangquerung durch den Latschengürtel, bis wir endlich unser spektakulär gelegenes Tagesziel, das Karwendelhaus (1765 m), erreichen.
Tag 2
Bei gutem Wetter lohnt sich ein früher Start heute doppelt: In den Morgenstunden ist der Weitblick vom Gipfel überragend, und der südseitige Abstieg weniger schweißtreibend. Zum höchsten Gipfel im Karwendel, der Birkkarspitze (2749 m) folgen wir dem Weg hinter dem Haus, der nach 20 Minuten etwa den Latschengürtel verlässt und auf das erste Schotterfeld trifft. Hier gabelt sich der Weg: als Variante für trittsichere und alpin erfahrene Bergsteiger empfiehlt sich der Brendl-Steig (+ 1h Ge- hzeit), der über die Ödkarspitzen zum Gipfel führt und hier rechts abzweigt. Der Standardweg 225 führt weiter geradeaus durch das Schlauchkar gleichmäßig im Kalkschotter bergauf, im letzten Bereich sind einige mit Drahtseilen versicherte Stellen, die aber ohne Schwierigkeiten zu überwinden sind. Auf dem Schlauchkarsattel treffen wir auf das Birkkar-Notbiwak (2639 m), das uns bei schlechtem Wetter Schutz bietet. Wer ausreichend schwindelfrei und trittsicher für den höchsten Gipfel im Karwendel ist, erreicht diesen über den versicherten, aber teils ausgesetzten Steig in ca. 20 Minuten.Teile des Gepäcks können auch im Biwak warten, da wir hierher zurückkommen. Der breite Gipfel der Birkkarspitze ist ideal für eine ausgiebige Pause.
Zurück zur Biwakhütte, folgt nun der Abstieg nach Süden ins westliche Birkkar. Der Abstieg ist durchwegs steil, felsig und et- was brüchig. Seilsicherungen helfen aber diesen Abschnitt gut zu meistern. Haben wir das Birkkar erreicht, flacht sich das Gelände etwas ab und führt oberhalb des Birkkarbaches Richtung Kastenalm (1220 m, Einkehrmöglichkeit) hinunter ins Hinterautal.
Wer den wunderschönen Isar-Ursprung besuchen möchte, erreicht diesen im Talboden nach ca. 1 km talauswärts auf der Forststraße. Ansonsten folgen wir von der Kastenalm dem Wanderweg 224 zum Hallerangerhaus (1768 m) bzw. zur Hallerangeralm, unserem heutigen Tagesziel.
Tag 3
Der letzte Teil unserer Karwendel-Durchquerung führt uns über eine ausgezeichnete Panoramawanderung hinab ins Inntal. Es gibt aber auch zahlreiche Varianten (siehe unten). Wir empfehlen zunächst, nach Süden, vorbei an spektakulären Felsformationen zu unserer Linken, zum Lafatscher Joch (2081 m) aufzusteigen. Über dem Talschluss des Halltals liegt uns die Hochfläche des Issanger zu Füßen. Am südlichen Horizont grüßen bereits die Gipfel des Alpenhauptkamms jenseits des Inntals – wir haben soeben den südlichen Rand des Karwendels erreicht!
Nun ein kurzes Stück dem Steig talwärts folgend, münden wir rechterhand in den Wilde-Bande-Steig 222 ein. Am Fuße des Kleinen und Großen Lafatscher, des Rosskopf und der Stempeljochspitzen gelangen wir in das Schotterkar der Stempelreise, über diese wir zuletzt steil das Stempeljoch (2215 m) erreichen. Im Frühsommer können pickelharte Schneefelder hier ein Risiko darstellen, deshalb sollte man vorher Erkundigungen beim Hallerangerhaus oder bei der Pfeishütte einholen.
Hier bietet sich ein Ausflug zur Stempeljochspitze (2529 m) an (+ 1h 15min). Ansonsten folgen wir bei trockenem Wetter dem etwas ausgesetzten aber sehr aussichtsreichen Weg zur Thaurer Jochspitze und über fantastische Wiesenhänge bergab zum Kreuzjöchl, der gleich in der ersten Wegbiegung unterhalb des Stempeljochs abzweigt (---weil der Abstieg von der Thaurer Jochspitze zum Kreuzjöchl noch nicht als Route in der Kartengrundlage von alpenvereinaktiv eingezeichnet ist, ist hier der Abstecher zur Stempeljochspitze als Teil der Route markiert---). Mit etwas Glück erspähen wir hier sogar Steinböcke. Bei Nässe nehmen wir den zweiten links abzweigenden Weg, der unterhalb der Thaurer Jochspitze auf dem Schotterfeld zum Kreuzjöchl quert. Vom Kreuzjöchl geht es dann unterhalb der Rumer Spitze weiter auf einem Steig durch den Schotter zur Arzler Scharte (2158 m). Jetzt sind wir schon oberhalb von Innsbruck und auf der Zielgeraden unserer Karwendeldurchquerung.
Von hier folgen wir in anderthalb aussichtsreichen Stunden gemütlich dem Goethe-Weg (Steig Nr. 219) entlang der Nordketten-Gipfel zur Hafelekarspitze (2334 m), die den Endpunkt der Tour markiert. In wenigen Minuten erreichen wir von hier die Bergstation der Hafelekarbahn, mit der wir bequem hinab nach Innsbruck kommen.
Varianten
Vom Halleranger ins Inntal gibt es zahllose Möglichkeiten als alternative Touren. Im Folgenden nur ein paar Alternativvorschläge.
Für Bergfexen in 6:30 h: Über das Lafatscher Joch nach Osten zur Bettelwurfhütte und auf schwarzem Weg hinauf zum Großen Bettelwurf (2726 m, vierthöchster Karwendelgipfel), danach von der Hütte direkt bergab ins Halltal (vgl. Tour 14 Tag 1).
Abwechslungsreich hinab in 5:30 h: über das Lafatscher Joch zum Issanger und weiter über die Zunterköpfe wie bei Tour 14 Tag 2 beschrieben (Törl, Thaurer Alm, Rum)
Für Alpinisten bietet das Gebiet um die Pfeishütte lohnende Ziele auf schwarzen Wegen. Die Rumer Spitze hat einige Klet- terpassagen und kann auch auf dem Standardweg überschritten werden (Vorsicht, Infos bei der Pfeishütte erfragen!). Wer mehr Zeit mitbringt, ist in der urigen und liebenswerten Pfeishütte gut aufgehoben, zahlreiche Gipfel locken in nächster Umgebung. Interessant ist auch die Möglichkeit, das Gleirschtal auswärts zu wandern und bei der Möslalm zu nächtigen, um weiter Richtung Norden (Scharnitz) oder Süden (Solsteinhaus, Hochzirl/Inntal) zu ziehen.
(Weitere Übernachtungsmöglichkeit: Pfeishütte (1950 m), geöffnet von Mitte Mai bis Mitte Oktober, +43 664 914 84 34 (SMS-Empfang nicht möglich), info@pfeishuette.at, www.pfeishuette.at)
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Anreise aus Richtung Innsbruck und München
Sowohl von Innsbruck wie von München kommend gibt es mehrere Anreise-/Umstiegmöglichkeiten. Immer müssen wir irgendwo in den RVO-Bus 9608 umsteigen, der die Haltestelle „Mittenwald-Isarhorn" anfährt (Fahrplan unter karwendel.org/anreise). Es empfiehlt sich eine möglichst frühe Anreise, da ein langer Wandertag bevorsteht.
Die Wanderung kann auch direkt von Mittenwald aus begonnen werden, über die Hochlandhütte und das Wörnerkar (+30 Min).
Die Wanderung endet in Innsbruck, für die Rückfahrt Richtung Bayern bietet sich die Bahn (ÖBB/DB) oder der Fernbus (MeinFernbus Flixbus) an.
Die Wanderung gibt es zum Gratis Download in unserer Wöffi-Broschüre auf www.karwendel.org/anreise
Koordinaten
Buchempfehlungen des Autors
- Wandern im Naturpark Karwendel mit öffentlicher Anreise, Naturpark Karwendel, Franz Straubinger, 1. Auflage, Hall 2014
- Kompass-Wanderführer Alpenpark Karwendel (WF 5660) Siegfried Garnweidner und Hermann Sonntag, Kompass-Karten, 2. Auflage, Innsbruck 2015
- Kosmos-Naturführer für unterwegs Frank Hecker, Katrin Hecker. Kosmos: Stuttgart 2014
- Welche Alpenblume ist das? 168 Alpenblumen einfach bestimmen Manuel Werner, Kosmos: Stuttgart 2011
- Vögel. 300 Arten entdecken & bestimmen Jonathan Elphick, John Woodward, DK Natur Kompakt: London 2012
Kartenempfehlungen des Autors
Ausrüstung
Für Wanderungen/Bergtouren über mehrere Tage gilt es, sich gut auszurüsten. Jedoch sollte man keinesfalls zu viel in den Rucksack packen. Baumwolle sollte man in allen Kleidungsstücken vermeiden, Polyester und vor allem Wolle sind ihr an Funktionalität weit überlegen. Die folgende Ausrüstungs-Checkliste soll die Planung erleichtern.
Kleidung: Wanderhose, Pulli, Funktionswäsche, Jacke (wind- und wasserdicht), Mütze, Handschuhe, 2 Paar Socken, evtl. Wechselwäsche
Bergschuhe: knöchelhoch, Einsatzbereich B-C
Sonnenschutz: Brille, Creme, Lippenschutz, Sonnenkappe
Rucksack: 30-40 Liter, Erste-Hilfe-Paket, evtl. Fernglas (sehr lohnenswert in Österreichs größtem Naturpark), Biwaksack, Taschen-/Stirnlampe, Trinkflasche, Jausenbehälter, Karten, Ausweis, Mitgliedskarte (DAV/ÖAV/Naturfreunde/ÖTK), Taschengeld und E-Card/Krankenkassenkarte, Mobiltelefon, evtl. Kamera
Sonstiges für Mehrtagestouren: Hausschuhe, Waschzeug, Handtuch (im Kleinstformat), Hüttenschlafsack, evtl. Snowline-Spikes, evtl. Tourenstöcke, evtl. Freizeithose
Statistik
- 3 Etappen
Bergparadies Karwendel: einmal quer durch den ganzen Naturpark, über die drei großen Bergketten und den höchsten Gipfel. Durch Latschenfelder und ...
Bergparadies Karwendel: einmal quer durch den ganzen Naturpark, über die drei großen Bergketten und den höchsten Gipfel. Durch Latschenfelder und ...
Bergparadies Karwendel: einmal quer durch den ganzen Naturpark, über die drei großen Bergketten und den höchsten Gipfel. Durch Latschenfelder und ...
Fragen & Antworten
Hier kannst du gezielt Fragen an den Autor stellen.
Bewertungen
Gib die erste Bewertung ab und hilf damit anderen.
Fotos von anderen